Das Land zwischen Venn und
Schneifel, [...], lässt sich mundartlich in 5 Teilgebiete gliedern.
Diese in verschiedenen Farben gehaltenen Zonen decken sich größtenteils
mit ehemaligen Herrschaftsbereichen. So unterscheiden Sprachforscher Dialekteigenheiten für: - die Höfe Bütgenbach und Büllingen mit gewissen Obereinstimmungen für das südlich gelegene Recht - den Hof von Amel - den Hof Neundorf-St.Vith - die Höfe Thommen, Reuland, Ouren (sowie den Ort Recht) - die Herrschaft Schönberg und die Pfalz Manderfeld |
Die ripuarisch beeinflusste MundartSo bezeichnet man den Dialekt, der in den heutigen Gemeinden Bütgenbach und Büllingen gesprochen wird. Diese Gemeinden bildeten auch schon in der Neuzeit schon als Hof von Büllingen oder Hof von Bütgenbach eine Einheit. Die ripuarische Mundart hat sich in den Regionen durchgesetzt, die stark von Köln beeinflusst wurden. Vor 1800 gehörten auch die Höfe von Büllingen und Bütgenbach (aber auch von Amel) zur Erzdiözese Köln. Das Dorf RechtEine Sonderstellung nimmt das Dorf Recht ein, das bis ins 20. Jahrhundert recht abgelegen und durch große Wälder abgeschirmt lag. In diesem Dorf finden wir Ausprägungen der ripuarischen Mundart, die aber zudem durch die Einwanderung von Südtiroler Steinmetzen ab Mitte des 18. Jahrhunderts zu einer einmaligen, umgangsprachlichen Sonderform weiterentwickelt worden ist.Das moselfränkische MundartgebietHierzu gehört zunächst das Ourtal mit seiner besonderen umgangssprachlichen Ausfärbung. Die Dörfer urn Manderfeld und Schönberg wurden über Jahrhunderte von Trier (Treeschland) aus verwaltet. Dies färbte sich ebenso auf den Dialekt ab wie die Nähe zur Eifel mit ihrer ripuarischen Mundart.lm Dialekt des Hofes von Amel und des St.Vither Landes finden Sprachforscher noch Spuren des fränkischen Spracherbes, die im Verlaufe der Jahrhunderte durch Sprachneuerungen aus dem Luxemburger Raum verändert wurden. Auch dies verwundert kaum, denn Amel und St.Vith gehörten über Jahrhunderte zurn Herzogtum Luxemburg. In den Dörfern um Braunlauf und Burg Reuland ist die Umgangssprache zwar auch noch moselfränkisch, doch die Übereinstimmungen mit dem luxemburgischen Dialekt des Öslings werden immer größer. |
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quoted from: Zwischen Venn und
Schneifel, 36. Jahrgang, 12, Dezember 2000, insert "Unsere Sprache" by
Engelbert Cremer, Carlo Lejeune, Franz Melchior, Alfred Rauw, Hermann Reuter
& Robert Maaswinkel", p. 238-240 |